PA Schulsozialarbeit NÖ im Lockdown

23. Mrz. 2021

Schulsozialarbeit – Unterstützung für Schüler*innen im Lockdown

Besonders Kinder und Jugendliche sind derzeit enormen zusätzlichen Herausforderungen ausgesetzt. Soziale Kontakte - gerade in diesem Alter so wichtig-  können nicht oder nur eingeschränkt stattfinden. Die Heranwachsenden müssen auf Vieles verzichten und sind mit permanenten Änderungen ihres gewohnten Alltags konfrontiert. Das verstärkt Unsicherheit und Ängste. Schulsozialarbeiter*innen wissen aus Beratungsgesprächen: viele Schüler*innen fühlen sich überfordert, sind demotiviert und nicht wenige leiden unter einem erhöhten Konfliktpotential zu Hause.

„Zusätzlich erleben wir vermehrt Anfragen zum Thema DropOut, Schulabbruch und veränderte Lebensplanung – Fachschule, Matura, Studieren – was traue ich mir jetzt noch zu?“ erzählt Monika Pambalk-Blumauer, Geschäftsführerin von Jusy - Jugendservice Ybbstal. “Home-schooling, Distance Learning, Social Distancing hat weitreichende Folgen auf das soziale Gefüge und psychische Folgewirkungen deren Auswirkungen uns jetzt schon beschäftigen.“, ergänzt Susanne Marton, Geschäftsführerin Verein „Jugend und Kultur“.

Es hat sich gezeigt, dass viele bereits vorhandene Konflikte und Problemfelder durch die Veränderungen in der Pandemie verstärkt wurden. Umso wichtiger war und ist es daher, auch im Lockdown die Beratungsangebote so gut wie möglich weiterzuführen -  dass das tatsächlich gut funktioniert, liegt auch an der Bereitschaft von Schulsozialarbeiter*innen, Lehrer*innen und Schulleiter*innen, sich rasch und umfassend mit der altersadäquaten Kommunikation im Bereich der Sozialen Medien auseinanderzusetzen.

Schulsozialarbeiter*innen stehen den Schüler*innen normalerweise direkt in der Schule für alle Fragen und Schwierigkeiten zur Verfügung. Im Lockdown sind sie nur nach Absprache mit der Schulleitung in den Schulen vor Ort. 

„Wir erreichen die Schüler*innen im Lockdown über die diversen „online Kanäle“, über Telefon und teilweise auch nach wie vor direkt an den Schulen. Es finden vermehrt Lehrer*innenberatungen in Bezug auf die Schüler*innen, statt, auch Eltern wenden sich an uns.“ sagt Margot Müller, Geschäftsführerin von Young x-point Schulsozialarbeit.

Das entlastet enorm. Die Beratungen finden zum größten Teil per Zoom oder MS-Teams statt, das von Jugendlichen am meisten benutzte Medium WhatsApp wird meistens nur für Kontaktieren oder Terminabsprachen verwendet, außer es gibt keine andere Kommunikationsmöglichkeit mit dem/der betroffenen Schüler*in. 

Schon im Zuge des ersten Lockdowns hat die Schulsozialarbeit die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme und der Beratung erweitert „Wir stellen auch offene Zoom-Räume und Videos auf YouTube zur Verfügung, um nicht nur die Möglichkeiten der Hilfestellung vorzustellen, sondern auch die Personen dahinter sichtbar zu machen.“ ergänzt Cornelia Letschka, Geschäftsführerin Institut K.o.m.m.

Die Kinder und Jugendlichen haben gelernt, sich Hilfe zu holen und wissen, dass sie bei allen Fragen und Ängsten professionelle Unterstützung erhalten.

In enger Zusammenarbeit mit den Schulleiter*innen werden auch Jugendliche angesprochen, die zu wenig geeignete Mittel haben, um am Distance-Learning teilzunehmen bzw. aus anderen Gründen gefährdet sind, sich aus dem Schulsystem zu verabschieden, oder die mit ihren Problemen auf sich allein gestellt wären.

Die Hilfestellung wird durch Kooperation mit bewährten Netzwerkpartner*innen wie der Kinder- und Jugendhilfe, der Kinder- und Jugendanwaltschaft oder auch mit Ärzt*innen ergänzt.

In Niederösterreich gibt es Schulsozialarbeit derzeit an rund 10% der Schulen, dort, wo es sie gibt, werden Lehrer*innen und Schulleiter*innen merklich entlastet. Wünschenswert wäre ein flächendeckender Ausbau in Niederösterreich. Generell und insbesondere seit dem ersten Lockdown wird der Ruf nach Unterstützungsangeboten, wie Schulsozialarbeit, an Schulen stärker.

Statement aus dem Büro der Landesrätin Ulrike Königsberger Ludwig:

Die für Kinder- und Jugendhilfe, aber auch für die Bewältigung von Pandemien, zuständige Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig betont nochmals die Wichtigkeit der Schulsozialarbeit: „Die Schulsozialarbeit ist ein so wichtiges Element der präventiven Angebote der Kinder und Jugendhilfe. Die Kinder und Jugendlichen mit ihren Ängsten und Problemen ernst zu nehmen, war auch schon vor Corona von Bedeutung. Ihnen aber gerade jetzt den Rahmen und die Sicherheit zu geben, die sie brauchen, um gut durch diese Krise zu kommen, ist unerlässlich. Leben wir Zusammenhalt, Solidarität und gegenseitige Fürsorge vor, um den Kindern für ihr Leben lang ein Rüstzeug zur Bewältigung von Herausforderungen mit zu geben.“

Statement aus dem Büro der Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister:

Bildungs- und Jugend-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister führt aus: „Das laufende Schuljahr ist von der Coronakrise geprägt und für unsere Schülerinnen und Schüler eine besonders herausfordernde Zeit. Dank der großen Einsatzbereitschaft der Pädagoginnen und Pädagogen, der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten und der Schülerinnen und Schüler werden wir aber auch dieses Bildungsjahr meistern. Angebote wie das der Schulsozialarbeit sind in diesen Zeiten für alle Beteiligten umso wertvoller und so freut es mich, dass die Verantwortlichen schnell auf digitale Kommunikationsmöglichkeiten umgestellt haben, um unsere Jugendlichen weiterhin individuell beraten zu können. Dem Team der Schulsozialarbeit in Niederösterreich gilt für den täglichen Einsatz größter Dank und Anerkennung."

Susanne Marton, Geschäftsführerin Verein Jugend & Kultur Wiener
Foto (honorarfrei / Verein Jugend&Kultur): Susanne Marton, Geschäftsführerin Verein Jugend & Kultur Wiener Neustadt

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